07.05.2015 / komba gewerkschaft nrw

Nachruf

Hans Rohlfing (Foto: © Eduard N. Fiegel)

Trauer um Hans Rohlfing – Tod ereilte ihn kurz vor seinem 80. Geburtstag

Kurz vor seinem 80. Geburtstag, den er am 24. Mai gefeiert hätte, ist unser Ehrenmitglied Hans Rohlfing am 07.05.2015 gestorben.

komba Bundes- und Landesvorsitzender Ulrich Silberbach: „Der Tod von Hans Rohlfing ist ein schwerer Verlust für die ganze komba-Familie. 62 Jahre lang hat sich unser Verstorbener in der komba gewerkschaft engagiert und dabei wichtige Führungsämter bekleidet. Mit seiner ruhigen westfälischen Art, seinem christlichen Urvertrauen, seiner menschlichen Fürsorge, seiner Klugheit, seinen fachlichen Fähigkeiten, seiner Kollegialität und Hilfsbereitschaft – auch als Vorgesetzter – hat er die komba als überzeugter Verfechter des Berufsbeamtentums über Jahrzehnte geprägt, menschlich und politisch.“

Für den Vater von vier erwachsenen Kindern wurde die komba gewerkschaft so etwas wie eine Familie. Sie begleitete ihn ein ganzes berufliches Leben. Hans Rohlfing hat komba in vielen Positionen inhaltlich fortentwickelt, politisch mitgestaltet und nachhaltig geprägt.

Am 24. Mai 1935 erblickte er in Osnabrück das Licht der Welt. Er wurde in eine Bäckerfamilie hineingeboren.
Seine berufliche Karriere war ihm nicht in die Wiege gelegt worden. Er wuchs mit seinem Vater und drei Geschwistern auf. Seine Mutter, die kurz nach der Geburt verstarb, hat er nicht mehr bewusst kennengelernt. Eigentlich sollte er dem Vater im Beruf folgen. Aber er hatte andere Fähigkeiten. In Hannover wurde das Geschäft des Vaters ausgebombt. Die Familie siedelte zunächst nach Halberstadt, damals in der sowjetisch besetzten Zone. Sprachlich machte sich das so bemerkbar, dass der junge Hans Russisch und als zweite Fremdsprache Französisch lernen sollte. Nicht nur aus diesem Grunde zog es ihn in den Westen der jungen Republik, machte zunächst die mittlere Reife in Oer-Erckenschwick und begann dann eine Einheitslaufbahn in der Kommunalverwaltung.

Mit dem ersten Arbeitstag trat Hans Rohlfing in die komba gewerkschaft ein und hielt ihr seit 62 Jahren die Treue. Er traf auf Herbert Karhof, den späteren komba nrw - Vorsitzenden, der ihm das gewerkschaftliche Engagement nahegelegt hatte.

Beruflich ging es schnell aufwärts: Sekretärs-, Inspektorenlehrgang, acht Semester Studium der Kommunal- und Wirtschaftswissenschaften mit Diplom-Abschluss. Er war nach Recklinghausen gewechselt und bearbeitete in der Kämmerei den außerordentlichen Haushalt.

Seit 1965 lebt er in Rheda. In der dortigen Verwaltung (nach der Raumordnung Rheda-Wiedenbrück), stieg er bis zum Ersten Beigeordneten - mit Wiederwahl - auf. Die Raumordnung Anfang der 70er Jahre managte er fast im Alleingang. Er spezialisierte sich auf die Haupt- und Personalverwaltung sowie auf die Wirtschaftsförderung. Im Studieninstitut unterrichtete er Beamten-, Arbeits- und Tarifrecht.
 
Zahlreiche Ämter bekleidete er in der komba und im dbb. Er war Mitglied des Landes- und des geschäftsführenden Vorstandes. Neben Karhof galt der verstorbene Bundesvorsitzende Ulrich Berger als sein Vorbild. Die Jugendarbeit lag ihm am Herzen. Er war Mitbegründer der komba jugend nrw.  

Nach seinem Ausscheiden aus den Vorstandsämtern entwickelte er die Organisation Arbeitskreis 50plus im Bundes- und NRW-komba.

Hans Rohlfing war fast drei Monate von schwerer Krankheit gezeichnet. Er sprach offen darüber. Was er vermisste waren seine wöchentlichen Wanderungen und die Termine bei seiner komba.

Jetzt vermissen wir ihn. Wir sind Hans Rohlfing dankbar für seine langjährige Treue, seine Prinzipien und seine Standhaftigkeit.

Er war uns und bleibt uns stets ein Vorbild. Wir trauern mit seiner Frau und seinen Kindern.

Die komba gewerkschaft wird Hans ein ehrendes Andenken bewahren.  

Ulrich Silberbach,
Bundes- und Landesvorsitzender der komba gewerkschaft

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